neuroraum
Neuropsychologie & Neurologie
Seminar

Beschwerdenvalidierung in der neuropsychologischen Begutachtung

Psychologische Testergebnisse hängen in besonderer Weise von der Kooperativität der untersuchten Person ab. Im Gutachtenkontext mit einem ihm in der Regel immanenten hohen sekundären Krankheitsgewinn stellt die Möglichkeit einer suboptimalen Testmotivation die größte Herausforderung an den Gutachter dar und ist sorgfältig zu prüfen. Eine unzureichende Kooperativität führt zu ungültigen Testprofilen; wird sie nicht erkannt, muss die gutachtliche Beurteilung zwangsweise falsch ausfallen. Das Seminar macht mit Ansätzen zur modernen Beschwerdenvalidierung vertraut, diskutiert wichtige konzeptionelle Probleme in der Differenzialdiagnostik und wird durch ausführliche Fallbesprechungen ergänzt.

Am ersten Tag wird eine umfassende Einführung in die Thematik der Beschwerdenvalidierung geliefert. Der zweite Tag wird die Thematik vertiefen und mit einer Vielzahl von Testverfahren und Ansätzen zur Beschwerdenvalidierung bekannt machen. Als Voraussetzung für die Teilnahme am Kurs sind Erfahrungen in der neuropsychologischen Begutachtung zu empfehlen.

 

Inhalt des Seminars

  • Simulation und Aggravation in gutachtlichen / klinischen / rehabilitativen Kontexten
  • Einführung in die Logik der Beschwerdenvalidierung / Zwangswahlverfahren /
  • einzelfallexperimentelle Anordnungen
  • Standardisierte Beschwerdenvalidierungstests (TOMM, WMT, AKGT, FIT, TBFN …)
  • Selbstbeurteilungsverfahren zur Validitätsbestimmung
  • Eingebettete Beschwerdenvalidierungsparameter
  • Interpretation und Fehlinterpretation der Ergebnisse
  • Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von BVT
  • Ethische Fragestellungen des Einsatzes von Beschwerdenvalidierungstests
  • Gutachtenbeispiele