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Beginne Therapie­gespräche einmal anders: Bildkarten als Gesprächsimpuls

Zwei Männer sitzen neben einem Stapel Bildkarten. Einer der beiden hält ein Bild in der Hand und scheint darüber zu reden. Der zweite Mann macht sich Notizen.

Hast du Schwierigkeiten, deine Klient:innen dazu zu ermutigen, über schwierige Gefühle und Gedanken zu sprechen? Bilder können wirkungsvolle Werkzeuge sein, um Gespräche zu starten und zur Reflexion einzuladen. Dieser Artikel gibt dir eine einfache 3-Schritt-Methode an die Hand, um Bilder als Impulse für Offenheit, Verbundenheit und Kreativität in deiner Therapie- oder Beratungssession zu nutzen.

Wenn „Wie geht es dir?“ nicht ausreicht

Um eine Verbindung zu Menschen aufzubauen, müssen wir verstehen, was für sie wichtig ist. Auf das übliche „Wie geht es dir?“ erhalten wir tendenziell oft jedoch eher oberflächliche Antworten. Wie können wir Gespräche im Coaching- und Therapiekontext also auf eine frische und gleichzeitig effektive Weise beginnen?

Bilder sind die Antwort.

Einstiegsrunden bei metaFox beginnen wir oft mit einem kleinen Eisbrecher. Wir verwenden Bildskalen, um jeder Person die Möglichkeit zu geben, darüber zu sprechen, wie sie sich fühlt oder was sie bewegt.

Dafür arbeiten wir mit dem folgenden Bild und der Frage „Wie geht es dir – auf einer Fuchs-Skala von 1-9?“ oder „Welcher Fuchs beschreibt deine Woche am besten?“

9 quadratisch angeordnete und nummerierte Bilder von Füchsen in verschiedenen Lebenslagen.

Jede Person hat nun die Möglichkeit, die Frage zu interpretieren. In unserer Gruppe teilen die Menschen neben ihrem emotionalen oft auch ihren physischen Zustand, etwas, das sie feiern möchten, eine gute Erfahrung, die sie hatten oder ein Problem, dem sie gegenüberstehen.

 

Die ‚deep pictures‘ Methode: 3 Schritte als Impuls zu Reflexion und Verbundenheit

Über Bilder mit Menschen ins Gespräch zu kommen, kann erstaunlich einfach sein. Im Folgenden teilen wir in drei einfachen Schritten unsere Methode mit dir.

Du kannst diese Methode in deiner Coaching- und Therapiepraxis immer dann verwenden, wenn du die Herzen und Köpfe deiner Klient:innen öffnen möchtest. Mit physischen Karten, die Klient:innen halten, fühlen und beschreiben können, wird dies auch zu einem haptischen Erlebnis.

Zwei Männer sitzen neben einem Stapel Bildkarten. Einer der beiden hält ein Bild in der Hand und scheint darüber zu reden. Der zweite Mann macht sich Notizen.

Schritt 1: Breite die Karten aus

Breite 15-50 Bildkarten auf dem Tisch oder dem Boden aus. Du kannst ein fertiges Bildkartenset wie das „Gefühlswelten“-Set aus der deep pictures Reihe von metaFox verwenden. Alternativ dazu reicht auch eine Bildersammlung, die du selbst zusammengestellt hast, oder dieses kostenlose PDF zum Selbstdrucken aus.

Deine Klient:innen werden direkt neugierig sein, wenn sie den Raum betreten und die farbenfrohen Bilder ausgebreitet sehen.
 

Schritt 2: Wähle eine Karte mit einer Leitfrage aus

Stelle deinen Klient:innen eine klare und einfache Frage wie „Wie fühlst du dich?“ und lasse sie die Frage durch die Auswahl einer Bildkarte beantworten. Gib ihnen ein paar Minuten, um die Bilder zu durchsuchen und eines auszuwählen, das sie intuitiv anspricht.
 

Schritt 3: Präsentiert und diskutiert die Karte(n)

Lasse deine Klient:innen ihr Bild präsentieren. Lasse sie frei sprechen und einen Gedanken mit dem anderen verbinden. Wenn nötig, stelle Nachfragen wie „Was siehst du in dem Bild?“ oder „Wie steht es in Beziehung zu deiner Welt?“

Wenn du mit einer Gruppe arbeitest, lasse jede Person der Reihe nach präsentieren. Stelle sicher, dass genug Zeit für eine kurze Wortmeldung von allen ist.

Eine Frau hält einer zweiten Frau eine Bildkarte entgegen.

Anpassung der Methode an verschiedene Situationen und Ziele

Die drei Schritte der ‚deep pictures‘ Methode sind vielseitig anpassbar. Im Folgenden sind angepasste Versionen für verschiedene Kontexte aufgeführt, um dir mehr Ideen zu geben, wie du Bilder als Coaching-Tool nutzen kannst.
 

Wertschätzung in der Gruppe zeigen

In einer Therapie- oder Support-Gruppe kann es vorkommen, dass wir Teilnehmende auf ihre Stärken aufmerksam machen, oder schlicht „Danke“ sagen wollen. Bitte die Gruppe, ihre Wertschätzung füreinander zu zeigen, indem jede:r eine Bildkarte für jede:n andere:n auswählt. Eine mögliche Leitfrage könnte sein: „Wähle ein Bild aus, das eine Stärke darstellt, die du an der/dem Anderen schätzt.“ Wieder wird reihum präsentiert. Jede:r übergibt je eine Karte und teilt, warum sie ein bestimmtes Bild für eine bestimmte Person ausgewählt hat.

Diese Methode kann vielfältig eingesetzt werden – vom Erzeugen von Verbundenheit, über Dankbarkeit und Wertschätzung, bis zum Einstieg in Konfliktlösung.
 

Ziele visualisieren

Lade deine Klient:innen ein, ihre Ziele greifbarer zu machen: „Welches Bild stellt dein Ziel dar? Wo möchtest du hin? Wie wird sich das anfühlen?“

Stelle dann Nachfragen zum ausgewählten Bild, um der Klient:in zu helfen, besser zu verstehen, was sie erreichen möchte.

„Welche Qualitäten oder Elemente des Bildes beschreiben dein Ziel?“

„Welche Details haben dich zu dem Bild hingezogen?“

„Mit welchen Gefühlen bringst du es in Verbindung?“
 

Ressourcen entdecken

Wenn das Zielbild bereits klar ist, kannst du auch Ressourcen zur Zielerreichung durch Bilder darstellen lassen. Stelle die Frage: „Welche Ressourcen kannst du nutzen, um dein Ziel zu erreichen? Wähle 3-5 Karten aus, die diese Ressourcen repräsentieren.“

Wenn nötig, kannst du mit weiteren Fragen nachhelfen:

„Auf welchen Bildern siehst du deine Fähigkeiten und Stärken?“

„Wer oder was kann dir helfen, Dinge zu erreichen?“
 

Klient:innen im Online-Coaching einbinden

Verbundenheit und Interaktion zwischen Teilnehmenden sind insbesondere bei virtueller Zusammenarbeit eine Herausforderung. Die metaFox-Lösung icebreaker.online bietet digitale Versionen der deep pictures und mehr.

Das Icebreaker-Tool verfügt über benutzerfreundliche Formate wie digitale Bildkarten, die sich hervorragend zum Eröffnen von Online-Coaching oder als Warm-Up-Aktivität eignen. Sie funktioniert auch für bildbasierte Gruppenübungen oder Check-outs.

Als Coach:in implementierst du einfach die „drei Schritte“ digital:

  1. Wähle ein (digitales) Karten-Deck und eine Leitfrage aus.
  2. Poste den Beteiligungslink über Zoom, Teams usw. und lasse die Teilnehmer:innen ihr Bild auswählen.
  3. Erziele in nur wenigen Minuten einen unterhaltsamen oder tiefgründigen Austausch im Online-Call.

Icebreaker ist auch in einer kostenlosen Version erhältlich. Du kannst dich mit deiner E-Mail-Adresse unter https://icebreaker.online anmelden.

Screenshot eines Online-Meetings. Links sowie unten die Profile mehrerer Menschen, rechts eine Illustration eines Sonnenauf- oder -untergangs. Darüber die Frage "Welches Bild beschreibt deine letzte Woche?"

Bilder in deiner Coaching- & Therapie-Toolbox

Weitere Methoden, die Schritt für Schritt erklärt und illustriert sind, findest du in diesem kostenlosen Methoden-eBook von metaFox. Melde dich einfach bei metaFox an und lade es als PDF herunter.

Wir hoffen, wir konnten dich für Bilder in deiner Coaching- oder Therapiepraxis begeistern. Wir wünschen dir viele bedeutsame und lebensbejahende Gespräche in der Zukunft!