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Was kann Psychotherapie wirklich leisten – und wo sind ihre Grenzen erreicht?

Werbebanner für Podcast "Im Psychotop" mit Gitta Jacob

Immer mehr Menschen suchen Hilfe in der Psychotherapie. Die Erwartungen sind hoch – doch die Ergebnisse für beide Seiten nicht selten ernüchternd. Der Podcast „Im Psychotop - Klartext über Psychotherapie“ nimmt diese Entwicklungen kritisch unter die Lupe. Host PD Dr. Gitta Jacob, Leitende Psychologin bei der GAIA AG Hamburg, geht mit Gästen aus Psychotherapie, Medizin, Soziologie und Politik der Frage nach, was Psychotherapie wirklich leisten kann – und wo ihre Grenzen liegen.

Selbstreflexiv hinterfragen, blinde Flecken erkennen, professionell handeln

Als Psychotherapeut:innen haben viele von uns sie schon erlebt – die Grenzen des Machbaren in der therapeutischen Arbeit. Manchmal zeigen sie sich auf der persönlichen Ebene, etwa wenn uns bestimmte Themen emotional herausfordern. Oder wenn eine innere Skepsis gegenüber sogenannten „Modediagnosen“ die therapeutische Offenheit überlagert. Wer selbstreflexiv arbeitet und regelmäßig Supervision in Anspruch nimmt, weiß: In solchen Momenten ist es oft klug und professionell, Patient:innen an spezialisierte oder erfahrenere Kolleg:innen weiterzuvermitteln.

Doch auch jenseits individueller Grenzen geraten Therapieverläufe mitunter ins Stocken. Es geht nicht schnell genug voran, die erhoffte Veränderung bleibt aus – oder Patient:innen ziehen sich scheinbar plötzlich zurück, reagieren mit Widerstand oder brechen die Therapie ab. In solchen Situationen neigen manche Therapeut:innen dazu, das Scheitern dem Gegenüber zuzuschreiben. Dieses Verschieben von Verantwortung kann helfen, Gefühle von Hilflosigkeit oder Selbstzweifeln abzumildern. Nicht selten geht sie mit einer Pathologisierung einher – etwa durch vorschnelle Zuschreibungen wie „Therapieresistenz aufgrund von Persönlichkeitsstörung“, die weniger aus diagnostischer Sorgfalt als aus Selbstschutz und eigenen blinden Flecken entstehen.

Zwischen Erwartung und Realität: Therapeutische Offenheit bewahren

Dabei stehen oft überhöhte Erwartungen an die eigene Wirksamkeit oder ein fast automatisierter Glaube an bewährte, evidenzbasierte Verfahren einer wirklich patient:innenzentrierten Haltung im Weg. Nicht alles, was im Manual steht, passt zu jeder Lebensrealität. Die Ursachen und Lösungsansätze liegen nicht ausschließlich beim Patienten selbst, sondern ergeben sich aus einem komplexen Zusammenspiel individueller und systemischer Faktoren. Sich fachlich zu hinterfragen kann dazu beitragen, offen zu bleiben für das Erleben der Patient:innen und für möglicherweise geeignetere Methoden.

Umgekehrt bringen auch Patient:innen ihre eigenen Haltungen mit in den Therapieraum: Selbstdiagnosen aus sozialen Medien, überhöhte Ziele und Heilungserwartungen oder zunehmende Skepsis gegenüber therapeutischen Konzepten und Trends. Auch das will gesehen und verstanden werden – nicht unbedingt und ausschließlich als Störung, sondern insbesondere als Ausdruck eines Zeitgeistes, auf den wir therapeutisch mit gleicher Offenheit wie Klarheit reagieren sollten.

Zitat von Gitta Jacob "Realistische Erwartungen sind entscheidend - bei Patient:innen genauso wie bei Therapeut:innen."

Ein Podcast, der Glaubenssätze mal entzaubert, mal entlastend bestätigt

Genau das hat sich eine engagierte Psychotherapeutin zum Ziel gesetzt: Aspekte wie diese werden in ihrem Podcast „Im Psychotop - Klartext über Psychotherapie“ aufgegriffen, differenziert beleuchtet – und die dahintersteckenden Glaubenssätze und Erwartungen mal relativiert, mal in entlastender Weise bestätigt. Host PD Dr. Gitta Jacob kombiniert ihre umfassende Therapie- und Supervisionserfahrung (v.a. in der Schematherapie) mit kritischen realistischen Einschätzungen hinsichtlich Wirksamkeit und Bedeutung von Psychotherapie. Gemeinsam mit Psychotherapiekolleg:innen sowie weiteren Gästen aus Medizin, Soziologie und Politik diskutiert sie Klartext – ohne Gesäusel, aber mit Herz und Verstand. Der Podcast zeigt, wann Therapie hilft und wann nicht. Dabei geht es nicht nur um Kritik, sondern auch um konstruktive Perspektiven: Wie kann man wichtige Fragen von mentaler Gesundheit und Wohlbefinden sinnvoller angehen?
 

Folge 1 räumt mit Mythen rund um Narzissmus auf

Wie gut lässt sich beispielweise Narzissmus wirklich behandeln? Darüber spricht Gitta Jacob in der ersten Folge mit dem renommierten Psychiater und Forscher Prof. Dr. Stefan Röpke. Röpke gilt als einer der führenden Experten für Narzissmusforschung in Deutschland und brachte als einer der wenigen Forscher Patient:innen mit Narzissmus ins fMRT. Gemeinsam wird diskutiert, warum Temperament nicht therapierbar ist – und warum Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung selten Motivation zeigen, ihre Muster zu ändern. Die beiden Expert:innen erörtern, wo die Grenzen von Psychotherapie bei Persönlichkeitsstörungen liegen. Erreichen bestimmte Therapeut:innen bestimmte narzisstische Patient:innen besser – etwa „beeindruckende Männer“ männliche Narzissten? Und ist es wahr, dass Lebensumstände oft stärker als Therapien wirken? Provokante Fragen – mit einer Perspektive auf klare, jedoch keinesfalls einfache Antworten.
 

TikTok-Diagnosen – Wie sollten wir mit „Modediagnosen“ umgehen?

Auf Social Media – besonders bei TikTok – häufen sich Videos, in denen Influencer von Narzissmus, aber auch ADHS, Autismus oder anderen psychischen Störungen erzählen. Viele Nutzer:innen entdecken sich oder ihr persönliches Umfeld in diesen Schilderungen wieder – und landen mit einem selbstgestellten Verdacht in der psychotherapeutischen Praxis. Doch wie viele dieser Verdachtsdiagnosen treffen tatsächlich zu? Wie stellt man im Spannungsfeld zwischen fundierter Diagnostik und Patient:innen-Erwartungen sorgfältig fest, ob tatsächlich eine Störung vorliegt? Und die eigentliche Herausforderung: Wie vermittelt man Patient:innen behutsam, dass ihre Selbstdiagnose nicht zutrifft? Was passiert, wenn Betroffene dann woanders hingehen – und sich die Diagnose doch holen? In der zweiten Folge von „Im Psychotop“ beleuchtet Host Gitta mit der erfahrenen Psychotherapeutin Yvonne Reusch (Institut für Schematherapie Frankfurt), wie Therapeut:innen verantwortungsvoll mit selbstgestellten Diagnosen umgehen können – und welche Risiken für Individuen sowie unsere gesamte Gesellschaft entstehen, wenn Diagnosen zum Lifestyle-Label werden.

„Im Psychotop“ bringt frischen Wind in die Psycho-Debatte. Statt Übertherapieren und Selbstoptimierungs-Hype liefert der Podcast ehrliche, fundierte und auch unbequeme Perspektiven – für Fachleute und kritische Hörer:innen, die Klartext statt Kuscheltherapie wollen.

Der neue Podcast - Klartext über Psychotherapie. Bild von Gitta Jacob.

Du bist neugierig geworden? Dann hör doch mal rein!

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