KI in der Psychotherapie – Entlastung durch intelligente Verwaltung

Psychotherapeut:innen verbringen einen erheblichen Teil ihrer Arbeitszeit mit Verwaltungsaufgaben: Terminplanung, Dokumentation, Abrechnung, Antragswesen und Berichterstellung. All das kostet wertvolle Zeit, die besser für die Arbeit mit Patient:innen genutzt werden könnte. Die Zukunft der Psychotherapie ist digital – und das beginnt meist im Backoffice.
Von Praxisverwaltungssoftware bis KI-Unterstützung
Um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren, hilft bereits eine gute Praxisverwaltungssoftware wie psychodat. Sie schafft Struktur, sorgt für Übersicht und unterstützt bei Routineprozessen. Doch wie kann man seinen Arbeitsalltag noch effizienter gestalten? Hier setzt Künstliche Intelligenz (KI) an. KI ist längst mehr als ein technisches Schlagwort. In vielen Lebensbereichen unterstützt sie bereits unauffällig, aber wirkungsvoll – sei es bei der Navigation, in der Kommunikation oder bei der Organisation von Abläufen. Auch in psychotherapeutischen Praxen zeigt sich zunehmend, wie KI helfen kann: nicht in der therapeutischen Beziehung selbst, sondern dort, wo Strukturen den Alltag prägen. KI wird dabei nicht als Ersatz, sondern als Assistenzsystem verstanden, das mitdenkt und entlastet.
Automatisierte Sitzungsdokumentation
Ein Bereich, in dem KI bereits heute spürbare Entlastung bieten kann, ist die Sitzungsdokumentation. Viele Psychotherapeut:innen halten ihre Notizen während der Sitzung stichpunktartig auf Papier fest. Oftmals werden diese nach der Sitzung unter Zeitdruck komplettiert und in die Software übertragen - mit dem Risiko, wichtige Details zu übersehen. Hier ermöglichen KI-gestützte Systeme eine völlig neue Herangehensweise. Sie laufen im Hintergrund mit, erfassen Gesprächsinhalte und erstellen automatisch eine strukturierte Notiz, die anschließend überprüft und bei Bedarf angepasst werden kann. Die therapeutische Präsenz bleibt dabei ungestört, da das Mitschreiben vollständig entfällt. Diese Form der Dokumentation ist nicht nur zeitsparend, sondern auch konsistenter: Die KI erkennt therapeutisch relevante Inhalte und gliedert sie thematisch. So entsteht eine vollständige Dokumentation, die sich auch leichter in Berichte oder Verlaufsanalysen überführen lässt. Dies ist besonders bei komplexen Fällen oder längeren Therapieverläufen von Vorteil, da die KI hilft, den Überblick zu behalten, ohne dass manuelle Auswertungen notwendig sind.
Das bedeutet in der Praxis: weniger Schreibaufwand, weniger Ablenkung und mehr Konzentration auf die therapeutische Beziehung. Die automatisierte Dokumentation wird zur unaufdringlichen, lernfähigen und jederzeit kontrollierbaren Assistenz.
Erstellung psychologischer Berichte
Die KI greift auf vorhandene Sitzungsdokumentation, Verlaufsdaten, Fragebogenergebnisse oder therapiebezogene Dokumente der Patient:innen zurück – etwa Online-Tagebücher oder digitale Hausaufgaben, die im Rahmen der Behandlung erstellt wurden. Sie erkennt Muster, wiederkehrende Themen und relevante Informationen, die für einen Bericht erforderlich sind, beispielsweise für einen Antrag auf Psychotherapie, eine Verlaufsbeschreibung oder eine fachliche Stellungnahme.
Aus dieser Grundlage erstellt die KI einen ersten Entwurf, der sprachlich bereits strukturiert ist und sich an gängigen Berichtsvorgaben orientiert. Therapeut:innen können diesen Entwurf anschließend prüfen, ergänzen oder anpassen.
Intelligente Terminverwaltung
Ein weiterer Bereich, in dem KI in der Praxisverwaltung für spürbare Entlastung sorgen kann, ist die Terminorganisation. KI-gestützte Systeme erkennen nicht nur freie Zeitfenster, sondern berücksichtigen auch relevante Faktoren wie die Dauer der Sitzungen, gesetzliche Vorgaben, die persönlichen Präferenzen der Patient:innen und die Notwendigkeit von Pausen zwischen Terminen.
Bei kurzfristigen Änderungen, etwa durch Absagen oder Verschiebungen, reagiert das System flexibel. Es schlägt automatisch Alternativen vor, die nach Dringlichkeit oder Therapiefortschritt priorisiert sind, und hilft dabei, den Wochenplan effizient neu zu strukturieren. Auch die Kommunikation mit den Patient:innen wird erleichtert: Erinnerungen können automatisiert versendet, Rückfragen beantwortet und Ausfallmuster erkannt werden. Dadurch wird nicht nur die Zahl der versäumten Termine reduziert, sondern auch die Planbarkeit für alle Beteiligten verbessert.
Die intelligente Terminverwaltung zeigt, wie KI im Hintergrund mitdenken kann, ohne die Kontrolle zu übernehmen. Die finale Entscheidung über die Terminvergabe liegt selbstverständlich bei der Therapeutin bzw. dem Therapeuten.

Kommunikation mit Patient:innen
Wie bereits erwähnt, kann der Einsatz von KI auch bei der Routinekommunikation hilfreich sein. So können Terminerinnerungen versendet werden, Rückfragen beantwortet und Informationen bereitgestellt werden. Das spart besonders bei häufig wiederkehrenden Anliegen, wie Terminbestätigungen oder Hinweisen zur Anfahrt, Zeit und reduziert Unterbrechungen im Arbeitsalltag.
Wichtig bleibt: Die Kommunikation über KI darf niemals die persönliche Ansprache ersetzen, wenn es um sensible Inhalte geht. KI ist ein Werkzeug für die Organisation, nicht für die Beziehung. Die Entscheidung, welche Informationen automatisiert versendet werden und welche individuell formuliert sein müssen, liegt weiterhin bei der Therapeutin bzw. dem Therapeuten. KI kann entlasten, aber sie muss in ein professionelles Kommunikationskonzept eingebettet sein, das die Würde und das Vertrauen der Patient:innen respektiert.
Datenschutz hat Priorität
Es reicht nicht, dass ein System technisch leistungsfähig ist. Es muss auch rechtlich und ethisch tragfähig sein. Das bedeutet: keine Cloudlösungen mit unklarer Serverstruktur, keine automatisierte Weitergabe von Inhalten, keine Blackbox-Algorithmen, die Entscheidungen treffen, ohne nachvollziehbar zu sein. Therapeut:innen müssen jederzeit wissen, wo ihre Daten liegen, wer darauf zugreifen kann und wie sie geschützt sind.
Fazit: KI als Partner im Praxisalltag
Künstliche Intelligenz ist kein Ersatz für therapeutische Kompetenz, sondern eine wertvolle Ergänzung im Hintergrund. Sie hilft dabei, die Dokumentation effizienter, strukturierter und stressfreier zu gestalten. So bleibt mehr Zeit für das, was wirklich zählt: die Arbeit mit den Menschen. Psychotherapie bleibt menschlich – aber sie darf digital unterstützt sein.
Wir bei ergosoft arbeiten fortlaufend intensiv an Automatisierungen mit Fokus auf den Einsatz sinnvoller KI – so wird unsere Praxissoftware psychodat zukünftig immer mehr Unterstützung durch KI-Tools bieten. Funktionen wie die automatisierte Erstellung von Sitzungsprotokollen und Berichten sind bereits in Arbeit und werden bald verfügbar sein.
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