Seminar
Neuropsychologie & Neurologie

Gesund Atmen - Theorie und Praxis

Atemtechniken effektiv nutzen

Von allen Seiten hört man heutzutage, dass langsames Atmen gesund sei. Die richtige Atemtechnik könne dazu beitragen, Stress zu reduzieren, Emotionen zu regulieren, das kardiovaskuläre System zu stärken, die Herzratenvariablilität zu steigern, die Lungenkapazität zu verbessern, das Immunsystem zu stärken und die allgemeine Gesundheit zu fördern. Atemtraining wird als bedeutendes Tool zur Steigerung der Resilienz gepriesen.

Was ist dran am gezielten, bewussten Atmen? Und welche Mechanismen stehen dahinter? In diesem Workshop dreht sich alles ums Atmen. Es gibt viel Theorie und genauso viel Praxis. Es wird geatmet, Atemanleitung praktiziert. Die Auswirkungen der Atmung auf die Herzrate und die Herzratenvariabilität (HRV) werden mittels Biofeedback demonstriert.

Es gibt eine Einführung in die Physiologie des Atmens und Atemstörungen, wie z. B. Overbreathing. Weiterhin wird ein Überblick über den Forschungsstand zur langsamen Atmung gegeben sowie ein Ausflug in die Vielzahl von Atemtechniken gemacht.

Zur theoretischen Vertiefung der Zusammenhänge wird das Modell der neuroviszeralen Integration in der Weiterentwicklung nach J. F. Thayer und R. R. Lane (2000; Beauchaine, T. P. & Thayer, J. F., 2015) und auch der Ansatz der allostatischen Belastung (McEwen, B. S., 1998; McEwen, B. S. & Wingfield, J. C., 2003, West, J. B., 2012) vorgestellt. Weiterhin wird der "Body by Breath"-Ansatz von Jill Miller (2023) vorgestellt.

Schließlich wird es darum gehen, wann und wie Atemübungen im Praxisalltag umgesetzt werden können. Anleitungen und Hilfsmittel werden besprochen. Welche Patient:innen profitieren? Worauf muss man achten?

Ziel ist es, erstens eine Vorstellung von den Wirkmechanismen zu erhalten, um die oft nötige Überzeugungsarbeit und Psychoedukation leisten zu können, und zweitens, die Atmung selbst zu erkunden, um gute Anleitungen zu geben und Schwierigkeiten flexibel managen zu können.

Menschen nach Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, mit neurodegenerativen Erkrankungen und auch mit psychischen Störungen wie Ängsten, Panik, Depression, Schmerzen, Stress-Symptomen, Verspannungen, Anspannung, Burnout, Long-/Post-COVID u. a. können von Atemtechniken profitieren. Nach diesem Workshop geht kaum ein Weg daran vorbei, Atemtechniken für sich und die eigenen Patient:innen zu nutzen!

Für die Teilnahme an den Übungen bitte auf bequeme, lockere Kleidung achten!

Weitere Informationen zum Seminar finden Sie auf unserer Homepage neuroraum - Freude an Fortbildung, auf unserer Facebook-Seite sowie über diesen Link: