neuroraum
Seminar
Neuropsychologie & Neurologie

Hirnverletzte Beziehungen - Systemische Beratung und Therapie in der neurologischen Rehabilitation

Wie ein Mobile, das nach einem Impuls in Bewegung gerät und Zeit benötigt, um sich wieder auszupendeln, sucht ein Beziehungssystem, das infolge einer Hirnverletzung aus der Balance geraten ist, nach einem neuen Gleichgewicht. Von Hirnverletzung betroffene Paare und Familien durchlaufen oft kollektiv einen komplexen Anpassungsprozess, der von schweren Krisen und vielfältigen Belastungsfaktoren sowie psychischen und sozialen Konflikten begleitet ist. Gleichzeitig gehen viele Beziehungen gestärkt aus der Krise hervor. Es entstehen neue Handlungsspielräume, gewohnte Rollenmuster verändern sich, in vertrauensvoller Kooperation werden gemeinsam Herausforderungen gemeistert. Der langfristige Erfolg von Neurorehabilitation hängt maßgeblich davon ab, wie es den von Hirnverletzung direkt oder indirekt betroffenen Personen gelingt, sowohl Stabilität wiederzugewinnen, als auch die Fähigkeit auszubilden, sich flexibel, kreativ und solidarisch auf die veränderte Situation einzustellen. In diesem Prozess können Beziehungssysteme von der beratenden Unterstützung durch Klinische NeuropsychologInnen profitieren. 

Aus einer systemisch-beziehungsorientierten Perspektive werden wir u.a. folgende, in hohem Maße rehabilitationsrelevante, Themen bearbeiten:

  • Wie kann sich die Beziehungsdynamik nach einem neurologischen Ereignis verändern?
  • Welchen Einfluss haben Strukturen und Prozesse im Beziehungssystem?
  • Wie können kollektive Krankheitsverarbeitungsprozesse beratend begleitet und neue Kommunikations- und Problemlösungsstile erlernt werden?Wie können die Folgen der Hirnverletzung in einen gemeinsam adaptierten Lebensentwurf integriert werden?
  • Wo sind die Möglichkeiten, wo sind die Grenzen systemisch-beziehungsorientierter Neurorehabilitation