neuroraum
Neuropsychologie & Neurologie
Seminar

Jede Gedächtnisstörung ist anders - Herausforderungen auch für erfahrene Therapeuten

Inhalt

Die neuropsychologischen Methoden zur Behandlung von Gedächtnisstörungen klingen auf den ersten Blick trivial, sind doch die Patienten oft schon selbst auf die Idee gekommen, sich Informationen mit „Eselsbrücken“ (d.h. mit semantischer Elaboration und Imaginationstechniken) zu merken, Notizen anzufertigen und Termine ins Handy einzugeben. In der Praxis aber stellt die Behandlung von Gedächtnisstörungen auch erfahrene Therapeuten immer wieder vor neue Herausforderungen, wenn Therapiestrategien an die Alltagsanforderungen angepasst werden müssen, die Störung im Kontext anderer kognitiver und affektiver Störungen gesehen werden muss oder ungewöhnliche Gedächtnisphänomene auftreten.

Anhand von Kasuistiken wird das vorhandene Methodeninventar der Behandlung von Gedächtnisstörungen kritisch hinterfragt und in seiner praktischen Umsetzbarkeit auf die Probe gestellt. Eine wichtige Rolle wird dabei die differentielle Indikations- und Zielstellung spielen, also die Frage, welche Therapieziele und Behandlungsmethoden für welche Patienten indiziert sind. Auch der therapeutische Umgang mit den emotionalen und behavioralen Folgen von Gedächtnisstörungen spielt dabei eine wichtige Rolle. Der Erfahrungshintergrund der Teilnehmenden soll dabei für die Falldiskussion und die kritische Bewertung der Behandlungsmethoden nutzbar gemacht werden. Dieser Workshop richtet sich explizit auch an KollegInnen mit langjähriger Erfahrung. Alle vorgestellten Methoden werden unter der Frage der Evidenzbasierung kritisch beleuchtet.

An beiden Workshoptagen ist es ausdrücklich erwünscht, dass die Teilnehmenden eigene Kasuistiken mit Gedächtnisstörungen, gerne auch „schwierige Fälle“ einbringen.