

Parkinson, Tic und Dystonie: Zur Verhaltensneuropsychologie der Basalganglienerkrankungen
"Mehr als eine Bewegungsstörung" - das gilt für den degenerativen Morbus Parkinson ebenso wie für die chronischen Dystonien und Tic-Störungen. So sind es vor allem die emotionalen Beschwerden und psychischen Syndrome, die zur Verminderung von Lebensqualität und sozialer Teilhabe führen.
Auch bei den Bewegungsstörungen kommt es trotz der teilweise erheblichen funktionellen Einschränkungen darauf an, ein möglichst hohes Maß an sozialer Teilhabe zu erhalten oder wiederherzustellen. Deshalb werden in dem Seminar die unterschiedlichen emotionalen, kognitiven, behavioralen und psychosozialen Beeinträchtigungen und Syndrome dargestellt. Dieses erfolgt auf der Grundlage der Interaktion psychischer Funktionen mit den Regelkreisen der Basalganglien.
Die psychologischen Interventionen zielen auf die verschiedenen Formen der Depression und Angst, die kognitiven Teilleistungsstörungen, MCI- und Demenzsyndrome, die Wahn- und medikamenteninduzierten Impulskontrollstörungen sowie auf die Lage der Angehörigen. Darüber werden Verhaltensinterventionen vermittelt, über welche die situativ ausgelösten somato-psychischen Exazerbationen gemildert werden können. Ein weiteres Thema stellen die "somatoformen Überlagerungen" dar, die oft auch als "psychogene Störung" bezeichnet werden. Zur weiteren Veranschaulichung der heute bekannten und theoretisch ableitbaren Interventionsmöglichkeiten wird den Teilnehmern die Möglichkeit gegeben, eigene Patienten vorzustellen.