Kursaal Bern (Quelle: Kongress + Kursaal Bern AG)
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PSY-Kongress 2019: Psychische Gesundheit - Schule - Arbeit

Der PSY-Kongress 2019 findet in Kooperation der SGPP (Schweizerische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie) und der SGKJPP (Schweizerische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatire und -Psychotherapie) statt.

Die Wechselwirkungen zwischen Psychischer Gesundheit, Schule und Arbeit sind im Verlauf der vergangenen Jahre zunehmend ins Bewusstsein von Gesellschaft und Politik gerückt. Es erscheint uns daher angebracht, das Thema in den Fokus unseres diesjährigen Kongresses zu rücken.

Immer deutlicher zeigen Untersuchungen und Forschungsergebnisse der letzten Jahre, dass sich die Psychische Gesundheit und ihre vielfältigen Auswirkungen bereits in der Kindheit bemerkbar machen und oft erstmalig mit dem Eintritt in die Gesellschaft, also beispielsweise bei Schuleintritt manifestieren, wenn sich der Spielraum für individuelle Anpassungen aufgrund allgemeiner äußerer Regeln reduziert. Diese Schwierigkeiten begleiten die Individuen oft dauerhaft ins Erwerbsleben und ins Alter.

Wir wissen aber auch aus vielen wissenschaftlichen Untersuchungen, dass sich die meisten dieser Störungsbilder, welche für die Schwierigkeiten der Integration mitverantwortlich sind, bereits in der Kindheit effektiv behandeln und reduzieren lassen, was dann die Grundlage für einen erfolgreichen Einstieg ins Erwachsenen- und Erwerbsleben darstellen kann. Je früher und je genauer die Störungsbilder identifiziert werden können, desto präziser und erfolgreicher sind auch die zur Verfügung stehenden Therapieansätze, die zunehmend in Modulen und individualisiert angewendet werden.

Die IV war bisher v.a. als Versicherung für Menschen bedeutsam, die eine krankheits- oder unfallbedingte Einschränkung ihrer Erwerbsfähigkeit sowie der Entwicklungs- und Schulungsmöglichkeiten erleiden. Auch die IV hat erkannt, dass sich frühe Interventionen eignen, spätere Einschränkungen zu reduzieren oder gar nicht erst auftreten zu lassen. Daher fokussierte sie ihre Kräfte in den vergangenen 3 Jahren zunehmend auf diesen Bereich, der in erster Linie die psychische Gesundheit betrifft.

Es besteht eine ethische Verpflichtung der Gesellschaft, die Menschen nicht auszugliedern, sondern sie vielmehr nach Kräften zu integrieren, da dies die Voraussetzung für eine gute Lebensqualität darstellt.Gelingt die Integration nicht, zieht dies oft eine lange Kette weiterer möglicher Krankheiten und damit auch Gesundheitskosten nach sich.

Als Diagnostiker und Therapeuten sind wir gefordert uns mit dieser Thematik auseinanderzusetzen, die Gesellschaft und die Politik ihrerseits tragen die Verantwortung dafür, angemessene Mittel für eine gute und effiziente Versorgung zur Verfügung zu stellen. Im Einzelfall sind wir Ärzte gefordert, eine gute und konstruktive Zusammenarbeit zwischen unseren Patientinnen und den unmittelbar Verantwortlichen in deren Umfeld, d.h. Arbeitgebern, Ausbildnern, Pädagogen, etc.... zu fördern. 

Aus diesem Grund öffnen wir den Kongress am Freitagnachmittag für Berufsleute aus den genannten Tätigkeitsbereichen und suchen einen gegenseitig befruchtenden Austausch dem wir als Highlight des Kongresses im Rahmen einer Podiumsdiskussion auch auf der Veranstaltungsebene den gebührenden Stellenwert beimessen.

Wir freuen uns, zu diesem Jahreskongress mit den zugehörigen vielfältigsten Aspekten einzuladen.