Sportbedingte Gehirnverletzungen –interdisziplinäre Prävention und Rehabilitation

Sportbedingte Gehirnverletzungen machen vor keinen Ländergrenzen halt – gerade auch in den internationalen Kontaktsportarten.

Bereits bei Verdacht auf einer Gehirnerschütterung, aber auch im weiteren Behandlungsverlauf stellt der Austausch und Einbezug unterschiedlicher Berufsgruppen einen wesentlichen Beitrag zur weiteren Genesung des Sportlers dar. Studien zeigen, dass bei sportbedingten Gehirnverletzungen der Verlauf durch eine multimodale Herangehensweise und angepasste Trainingssteuerung mit entsprechender Abstimmung von Inhalten und Intensitäten positiv beeinflusst werden kann. Neben einer vorausgehenden sport-neuropsychologischen Diagnostik kann die interdisziplinäre Planung und Behandlung einen wesentlichen Beitrag zur schnellen und sicheren Rückkehr beitragen.

In Deutschland hat die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG), also der zuständige Unfallversicherungsträger des Spitzensports, im Jahr 2017 Leitlinien veröffentlicht. Der sogenannte „Algorithmus zur praxisgerechten Diagnostik und Therapie bei Schädel-Hirn-Traumen in Kontaktsportarten“ hat großes Interesse in der Fachwelt, im Spitzen- aber auch im Breitensport ausgelöst. 

Das Österreichische Bundesnetzwerk Sportpsychologie sieht neben der Unterstützung und Entwicklung der psychologischen Leistungsvoraussetzungen eine zentrale Aufgabe im Bereich der Beratung von Sportlern und Trainern in schwierigen Situationen. In diesem Kontext ist mit der Thematik sportbedingter Gehirnverletzungen ein wichtiger Aspekt in das Zentrum des Interesses und des Handlungsbedarfs getreten. Hier treten viele Fragen fachlicher und ethischer Natur zu Tage, die den Schutz der Sportler in einer sich ständig dynamisierenden Sportwelt betreffen. Wir sind daher sehr froh, an dieser Tagung mitgestalten zu dürfen, um die interdisziplinäre Vernetzung voranzutreiben.

Zur Tagung „Sportbedingte Gehirnverletzungen –interdisziplinäre Prävention und Rehabilitation“ sind Personen aller Berufsgruppen herzlich eingeladen, die sich für das Management von leichten Kopfverletzungen im Sport interessieren. Wir freuen uns auf eine lebendige und fächerübergreifende Diskussion.

Weitere Informationen unter www.neuroraum.de