Soziale Netzwerke - 4 Tipps, wie du sie als Werbeplattform für dich nutzt

Facebook, Instagram, YouTube und Co. Soziale Netzwerke werden als kostenloses Marketinginstrument immer beliebter. Wie du sie als Therapeut, Berater und Coach für dich nutzen kannst und welche Fehler du dabei vermeiden solltest.

Hast auch du bereits darüber nachgedacht, dich selber, dein Beratungsangebot oder deine Praxis über Social Media zu bewerben? Dann bist du mit diesen Überlegungen nicht alleine.

Soziale Netzwerke werden als kostenloses Marketinginstrument immer beliebter – und das hat seine Gründe: Die Anzahl der aktiven Nutzer auf Facebook, Instagram, YouTube & Co. steigt rasant.

Noch nie war es so einfach, bestimmte Zielgruppen passgenau zu adressieren – und das gilt nicht nur für große Unternehmen, sondern auch für Berufsgruppen wie Psychotherapeuten, Berater oder Coaches.

In diesem Artikel gebe ich dir daher 4 Tipps, wie du soziale Netzwerke auch für dich nutzen kannst und welche Fehler du dabei vermeiden solltest.

Tipp 1: Plane deine Social Media-Aktivitäten.

Bevor du mit deinem Social Media-Marketing beginnst, ist es wichtig, dass du dir eine grundlegende Sache bewusst machst: Dein Erfolg steht und fällt mit einer durchdachten Planung.

Zwei Fragen sind in diesem Zusammenhang besonders wichtig für dich und liefern dir die Grundlage für deine Social Media-Aktivitäten:

1. Welche Zielgruppe möchte ich erreichen?

2. Was möchte ich bei dieser Zielgruppe erreichen?

Bevor du also startest, sollten du deine Antworten auf diese Fragen kennen.

Was wichtig ist: Deine Zielgruppe und deine Ziele

Deine eigene Zielgruppe ist dir sicherlich bekannt. Trotzdem kann es an dieser Stelle sinnvoll sein, dir noch einmal bewusst zu machen, wen genau du in den sozialen Netzwerken ansprechen möchtest. So kannst du deine Beiträge entsprechend gestalten.

Unabhängig von deiner Zielgruppe sind soziale Netzwerke für folgende Ziele nutzbar:

  • Erhöhung deiner Reichweite
  • Aufbau deiner Marke oder deines Unternehmens
  • Vermarktung deiner Dienstleistungen oder Angebote
  • Bewerbung deiner Webseiten
  • Vernetzung mit anderen

In diesem Zusammenhang entsteht nach meiner Erfahrung meistens noch eine dritte Frage: Welches Netzwerk soll ich überhaupt nutzen? Auch diese Frage ist berechtigt, lässt sich aber nur schwer verallgemeinernd beantworten.

Xing und LinkedIn sind eher für den innerberuflichen Austausch geeignet, während Facebook, YouTube und Instagram grundsätzlich auch ein breiteres, fachfremdes Publikum ansprechen.

Ich persönlich empfehle dir, zunächst einmal mit Facebook zu starten, da es mit momentan rund 26 Millionen aktiven Nutzern in Deutschland (Stand Juli 2018) das größte soziale Netzwerk weltweit ist. Zudem hat es eine relativ heterogene Nutzerstruktur, so dass du hier eine Vielfalt von Medienformaten einsetzen kannst, um Menschen anzusprechen.

Sinnvoll für alle Aktivitäten ist bei Facebook eine eigene Seite (nicht zu verwechseln mit einem Privatprofil). Diese kannst du unter https://de-de.facebook.com/pages/create kostenlos anlegen.

Tipp 2: Stelle Inhalte mit Wert bereit.

Egal, mit welchem Zweck du welches Netzwerk nutzt – deine Social Media-Aktivitäten werden nur dann erfolgreich sein, wenn du Inhalte veröffentlichst, die von deiner Zielgruppe als wertvoll wahrgenommen werden.

Dies können zum Beispiel eigene Artikel, Videos, Grafiken, Podcasts oder Fotos sein, aber auch Verlinkungen auf Inhalte von anderen, wenn diese zu deinem Thema und deinen Adressaten passen.

Du solltest dich vor Erstellung eines Beitrages also immer fragen, was für deine spezifische Zielgruppe von Wert sein könnte. Gehe dabei nicht von dir selber aus, sondern von deiner Zielgruppe (das ist nämlich ein Fehler, der in sozialen Netzwerken oft gemacht wird).

Welche Inhalte möglich sind

Grundsätzlich kommen für deine Beiträge die folgenden drei Kategorien in Frage:

  1. Nutzen: Auflistungen, Anwendungsbeispiele, Lösungen, Statistiken, Tipps oder Strategien
  2. Unterhaltung: Geschichten, eigene Gedanken, motivierende Sprüche oder Vorstellung von Persönlichkeiten
  3. Aktuelles: Zeitgeschehen, Diskussionen oder Interviews

Innerhalb dieser Inhalte kannst du dann auf deine Angebote verweisen, zum Beispiel auf deine Webseite oder Dienstleistung.

Egal, auf welchem Netzwerk du aktiv bist oder für welches Inhalts- und Medienformat du dich entscheidest: Wichtig ist immer, dass du deinen Beiträgen ansprechende Titel gibst – zum einen um Aufmerksamkeit und Interesse zu erzeugen und zum anderen um deinen Adressaten den Wert deiner Beiträge zu verdeutlichen.  

Tipp 3: Stelle Inhalte mit Regelmäßigkeit bereit.

Neben der Qualität deiner Inhalte kommt es auch auf deren Quantität an. Du solltest regelmäßig mit deiner Zielgruppe interagieren und kommunizieren, denn nur so wird dein Social Media-Marketing wirklich effektiv.

„Regelmäßig“ bedeutet allerdings nicht für jeden das Gleiche. Ob du „nur“ einen Beitrag oder gleich drei Beiträge pro Woche veröffentlichst, ist nicht so relevant wie die Tatsache, dass du dies mit einer gewissen Regelmäßigkeit tust.

Sei immer konsistent. Das ist das Allerwichtigste. Denn nur so wirst du deine Zielgruppe langfristig an dich binden können.

Mein Tipp: Aus der Erfahrung heraus empfehle ich dir, die gesamten Inhalte für deine Social Media-Aktivitäten einmal im Monat direkt zu erstellen, anstatt dies wöchentlich zu tun. Dieses sogenannte Chunking ist meistens einfacher und mit insgesamt weniger zeitlichem und kognitivem Aufwand für dich umzusetzen.

Zusätzlich dazu solltest du pro Tag etwa 5 bis 10 Minuten einplanen, um auf die möglichen Interaktionen deiner Zielgruppe zu reagieren. Auch dies ist wichtig, um eine Bindung zu deinen Adressaten aufzubauen.

Idealerweise ein Beitrag pro Woche

Du solltest wöchentlich mindestens einen Beitrag auf den sozialen Netzwerken für dich einplanen und die jeweils anfallenden Arbeitsschritte übersichtlich für dich zusammenfassen.

Sinnvoll ist es, eine monatliche Übersicht über deine geplanten Inhalte mit Thema, Medienformat und Veröffentlichungsdatum zu erstellen (hier reicht eine einfache Excel-Tabelle).

Agiere nicht einfach willkürlich, sondern betrachte deine Präsenz in den sozialen Netzwerken als Aushängeschild nach außen –  ein Aushängeschild, das gepflegt werden muss, wenn du dich dafür entscheidest. Keine Präsenz in den sozialen Netzwerken ist immer besser als eine schlecht gepflegte Präsenz.

Tipp 4: Orientiere dich an berufsethischen Richtlinien.

Gerade, wenn du in einem sensiblen Bereich wie beispielsweise Psychotherapie oder Beratung tätig bist, wirst du dir unweigerlich die Frage stellen, ob soziale Netzwerke gegen berufsethische Auflagen oder den Datenschutz verstoßen.

Diese Frage ist berechtigt, denn viele der gängigen Netzwerke haben ihren Sitz außerhalb von Europas, was gerade im Hinblick auf die seit dem 25. Mai 2018 geltende neue Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ein Problem sein kann.

Zudem gibt es nach jetzigem Stand keine verbindlichen Regeln, was für bestimmte Berufsgruppen erlaubt ist und was nicht.

Orientieren solltest du dich daher an den Richtlinien des jeweiligen sozialen Netzwerkes und vor allem an den entsprechenden berufsethischen Richtlinien. 

Generell ist es aber natürlich nicht verboten, als Psychotherapeut, Berater oder Coach soziale Netzwerke zu nutzen. Du solltest dann allerdings darauf achten, was genau du veröffentlichst.

Wenn du ganz neutral ein fachspezifisches Thema aufgreifst oder allgemeine Tipps zu einem bestimmten Sachverhalt gibst, machst du damit nichts falsch.

Eine Beratung sollte über die sozialen Netzwerke natürlich nicht erfolgen – genauso wenig, wie du personenbezogene Daten beispielsweise über die Nachrichtenfunktion austauschen darfst.

Fazit:

Soziale Netzwerke können eine gute und kostenlose Möglichkeit sein, dich selbst und dein Angebot durch passende Inhalte zu bewerben. Natürlich darfst du Aspekte wie Datenschutz, Berufsethik und Zeitaufwand dabei nicht ignorieren. Hier musst du letztendlich selber das Für und Wider gegeneinander abwägen.

Wenn du dich aber in einer Welt der zunehmenden Digitalisierung auch nach außen hin positionieren möchtest, findest du in sozialen Netzwerken ein passendes Medium.

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