Damit Gründen zu zweit mehr Spaß macht

Mit Soul Rebel Coaching haben sich Steffi Jungbauer und Carolin Zahn bewusst für das Gründen eines Coaching-Unternehmens im Duo entschieden. Für dich haben sie sieben praxiserprobte Tipps, worauf du achten solltest, wenn auch du mit einem anderen Coach ein Coaching-Unternehmen gründen willst.

Der Coaching-Markt ist ein Markt der Solo-Selbständigen. Die meisten bauen ihr Business und ihre Personal Brand allein auf. Motiviert durch den Wunsch nach Selbstverwirklichung, stoßen sie dabei oft an ihre Grenzen: zu wenig Zeit für zu viel zu tun, zu viele Gedanken für nur einen Kopf und zwei Hände.

Mit Soul Rebel Coaching haben wir, Steffi Jungbauer und Carolin Zahn, uns bewusst für das Gründen eines Coaching-Unternehmens im Duo entschieden. Für uns eine attraktive Alternative, die auch für dich sinnvoll sein kann.

Wenn du damit liebäugelst, gemeinsam mit jemand anderem in die Selbständigkeit als Coach zu starten, geben wir dir im Folgenden sieben erprobte Tipps an die Hand, wie die Gründung und Arbeit als Coaching-Duo funktionieren können. Wir legen großen Wert auf die Beziehung zwischen euch, denn nur wenn ihr im Flow seid, ist auch euer Business im Flow.

1. Es fängt bei jeder selbst an - Werdet euch über eure Motivation bewusst

Warum wollt ihr überhaupt im Duo arbeiten? Was ist die jeweilige Motivation dahinter? Und was erhofft sich Jede davon?

Für uns liegen viele Vorteile auf der Hand: Zu zweit sind wir kreativer, inspirieren und motivieren uns gegenseitig. Außerdem können wir uns die Arbeit entsprechend unserer Talente und Kapazitäten aufteilen und sicherstellen, dass das Business auch weiterläuft, wenn eine gerade weniger reingeben kann.

Doch bevor ihr innerlich nickt und die weiteren Tipps lest, fragt euch vorher bitte: Würde ich mich auch alleine selbständig machen?

Die ehrliche Antwort darauf ist sehr wichtig, denn wenn ihr feststellt, dass ihr eine zweite Person zum Gründen sucht, weil ihr es euch alleine einfach nicht zutraut, dann schiebt ihr der anderen Person Verantwortung rüber, die nicht zu ihr gehört. Die andere ist dafür da, dass ihr gemeinsam mehr erschafft, als einzeln möglich wäre.

2. Bevor es ernst wird - Sammelt gemeinsame Erfahrungen

Wir haben uns in der Coaching-Ausbildung kennengelernt, uns über unsere eigenen Coaching-Business-Konzepte, mit denen wir anfangs alleine unterwegs waren, ausgetauscht und dann über einen gemeinsamen Workshop erste Erfahrungen in der Zusammenarbeit gesammelt. Diese Arbeitserfahrung hat in uns den Wunsch erzeugt, fester miteinander verbunden zu sein.

Klar, nicht jedes Duo kann sich in einer gemeinsamen Ausbildung kennenlernen. Ebenso denkbar, um dein Pendant zu finden: Aufrufe bei Facebook, z.B. in Selbständigen- oder Coaching-Gruppen, Anfragen bei Coaching-Instituten und das Streuen deines Interesses im Bekannten- und Freundeskreis.

Unabhängig davon, wie ihr als Duo zueinander findet, sind erste Arbeitserfahrungen wichtig, bevor ihr euch für eine gemeinsame Gründung entscheidet. Denn so könnt ihr testen, wie Abstimmungsprozesse und eure Kommunikation funktionieren, wo die individuellen Stärken liegen und welche Bedürfnisse erfüllt werden wollen.

3. Vision, Baby! Entwickelt gemeinsame Vorstellungen, die ihr attraktiv findet

Am Anfang macht es oft so viel Spaß, gemeinsam Ideen zu entwickeln und sich von einer zur nächsten vorzuarbeiten, so dass der Blick für die gemeinsame Vision fehlt.

Das ist jedoch elementar, denn eine gemeinsame Vision verbindet und inspiriert. Sie muss für beide passen. Gebt euch bei ihrer Erarbeitung also ausreichend Raum dafür und fragt euch:

  • Wo soll es mit dem Unternehmen aus Sicht jeder Einzelnen hingehen?
  • Welche Ziele sieht Jede für das gemeinsame Coaching-Unternehmen?
  • Welche Botschaften will Jede mit dem Unternehmen senden?
  • Wo sind die Überschneidungen? Und bieten diese genügend Fundament für das Gemeinsame?

Wenn eure Vision steht, plant außerdem regelmäßig Zeit ein, um euch wieder mit ihr zu verbinden und gegebenenfalls Kurskorrekturen vorzunehmen.

4. “Ist dir das auch wichtig?” Findet eure gemeinsamen Werte

Eng gekoppelt an eure Vision sind eure gemeinsamen Werte. Gemeinsame Werte zu erarbeiten ist wichtig, weil es viel Klarheit bringt. Sie bilden Leitplanken für eure tägliche Arbeit und sind Wegweiser bei euren Entscheidungen.

Diese Fragen können euch beim Herausschälen eurer Werte nützen:

  • Was ist euch bei der gemeinsamen Arbeit wichtig? Sowohl im Duo als auch mit Klienten?
  • Welche Werte müssen erfüllt sein, damit sich Jede wohl fühlt? Und wie könnt ihr gemeinsam dafür Sorge tragen, dass dies auch passiert?
  • Welche Werte wollt ihr gemeinsam in der Welt vergrößern?
  • Woran merkt ihr, dass eure Werte erfüllt sind?

Auch hier gilt: Gebt euch Raum dafür, nicht nur bei Gründung, sondern auch im Arbeitsalltag und schaut, ob eure Werte weiterhin passen oder ihr nachjustieren müsst.

5. “Bist Du wirklich dabei?” - Klärt euer Commitment

Wenn ihr gemeinsam eine Geschäftspartnerschaft eingeht, kann das an einigen Stellen auch zu einer Menge Unsicherheit führen, denn die Erwartungen, die jede Einzelne von euch hat, sind nicht gleichzeitig auch die der Anderen.

Das, wovon du ausgehst und was du als selbstverständlich empfindest, ist nicht automatisch auch das, was deine Partnerin darüber denkt.

Das betrifft am Anfang vor allem auch Fragen wie:

  • Wie viel kann und will Jede an Zeit, Geld usw. investieren?
  • Gibt es weitere Projekte, die jede Einzelne hat? Und wie viel Kapazität beanspruchen diese?
  • Was braucht Jede von der Anderen, damit sie das Commitment für das Gemeinsame auch spürt?

Auch wenn es manchmal überflüssig erscheint, sich rückzuversichern, ist es für eure Beziehungs- und Arbeitsebene sehr wichtig, weil es Klarheit und Verbindlichkeit schafft. Also, traut euch, offene Fragen anzusprechen.

6. Achtung Störung! - Regelt frühzeitig mögliche Konfliktherde

Gerade zu Beginn und nach ersten positiven Erfahrungen ist die Euphorie oft hoch. Wer will da schon gern mit unangenehmen Themen stören?

So schön es auch ist und so unvorstellbar Konflikte und Streitfälle erscheinen, es wird sie geben. Und es sorgt für Sicherheit, den Umgang mit solchen Fällen vorauszudenken und generelle Regeln für die gemeinsame Arbeit festzuhalten, die Konflikten vorbeugen können. Dazu gehören z.B. Punkte wie:

  • Urlaub, Krankheit, Schwangerschaft, Pflege von Angehörigen und damit verbunden die generelle Frage: Was ist, wenn eine Gründungspartnerin zeitweise mehr Zeit oder Geld investiert?
  • Aufteilung der Gewinne
  • Umgang mit Konfliktfall oder Trennung

7. Kommunikation ist Queen - Sprecht miteinander

Dieser Tipp zieht sich durch alle vorherigen. Wir heben ihn noch einmal hervor, weil er so wichtig ist.

Im Zweiergespann, egal zu welchem Zeitpunkt, tauchen immer Fragen auf: Zum Business, aber auch über die Geschäftspartnerin: Ist sie noch dabei? Wie hat sie das gemeint? Denken und Handeln wir in die gleiche Richtung?

Das ist normal. Fatal wäre, einfach weiterzumachen, obwohl da Fragezeichen sind.

Deshalb ermutigen wir zu frühzeitiger Kommunikation über das, was sich im Kopf an Annahmen auftut. Traut euch, Befürchtungen, Sorgen, Fragen und auch Wünsche zeitnah zu adressieren, damit ihr schnell ein gemeinsames Verständnis schaffen, eine Lösung finden und die Verbindung miteinander stärken könnt.

Wir wünschen euch viel Freude beim Gründen im Duo!