Filmkritik: Love, Simon

Eine Geschichte über das Erwachsenwerden, Coming-Out und die großen Liebe. Die romantische Teenie-Komödie basiert auf dem Buch von Psychologin Becky Albertalli und startet ab dem 28.06. in den deutschen Kinos. Wir haben uns den Film vorab angeschaut und erzählen dir, was dich erwartet.

 

„Jeder verdient eine großartige Liebesgeschichte.“ Für den siebzehnjährigen Simon ist das noch schwieriger, als es bei Jugendlichen sowie so schon ist, denn weder seine Familie noch seine Freunde wissen, dass er schwul ist. Und jetzt muss er auch noch herausfinden, wer der anonyme Mitschüler ist, in den er sich online verliebt hat.

Der Film basiert auf dem preisgekrönten Jugendbuch „Nur drei Worte – Love, Simon” von der Psychologin Becky Albertalli. Inspiriert wurde sie durch ihre Arbeit mit Jugendlichen, der LGBTQ-Gemeinschaft (die Abkürzung kommt aus dem Englischen und steht für: lesbian, gay, bisexual, transgender, queer).

Die Verfilmung ist nun ab dem 28. Juni 2018 in den deutschen Kinos zu sehen.  Der Film hat viel Humor und macht gute Laune. Es ist eine typische einfache, romantische Liebeskomödie, die – wie so viele Hollywoodkomödien – auch oftmals an der Oberfläche bleibt und Klischees bedient.

Wie in jeder Geschichte, muss der Held Hindernisse überwinden. Als wenn das Outen nicht schwer genug wäre, wird Simon auch noch von dem Mitschüler Martin erpresst, der durch Zufall den Email-Verkehr zwischen Simon und dem ihm unbekannten, schwulen Jungen „Blue“ gefunden hat – und diese dann entgegen seines vorherigen Versprechens online veröffentlicht.

 Durch das Öffentlichmachen seiner Emails wird Simon gezwungen, Stellung zu beziehen und zu seiner Homosexualität zu stehen. Ihn und Blue hatte verbunden, dass sie sich nicht trauten, sich zu outen. So standen beide unter dem Druck dieses Geheimnisses und mussten sich seit Jahren verbiegen. Am Ende des Films steht Simon nicht nur zu seiner Homosexualität, sondern auch zu seiner Liebe.

 Der Film ist 100% genauso wie jede romantische Komödie: man fiebert mit und hofft, dass der attraktive, hübsche junge Mann am Ende seine echte Liebe findet. Mit dem einzigen Unterschied, dass man sich am Ende die Tränen aus den Augen wischt, wenn sich zwei Männer küssen. Am Ende siegen das Gute und die Liebe.

Was in dem Film berührt, ist die Zartheit des ersten Verliebens und die Verletzlichkeit. Der Film hat viel Witz und Leichtigkeit.  Es ist eben nicht ein „Problemfilm“, kein Arthausfilm, der den Lehrern, aber vielleicht nicht den Schülern gefällt. Der Film wird Jugendlichen sicherlich gefallen, so dass sich der Film auch gut eignen könnte, um ihn gemeinsam mit Jugendlichen z.B. an Schulen, zu schauen, um Vorurteile und Hemmungen abzubauen und über das Thema zu sprechen. Die Hauptfigur ist sehr sympathisch und öffnet Herz und Kopf. Viele von euch werden sich mit ihm innerlich verbinden können. „Sich nicht verbiegen“ und „sich selbst treu bleiben“ sind schließlich Themen, die uns alle betreffen, sei es im beruflichen Kontext – z.B. in der beratenden und therapeutischen Arbeit mit Jugendlichen, die auf der Suche nach ihrer eigenen (sexuellen) Identität sind – als auch im privaten.