Money Mindset: Was du tun kannst, wenn es mit dem Umsatz nicht klappt

Weibliche Hände, die auf einer Tastatur tippen, davor liegen ein Notizheft und ein Taschenrechner.

Du steckst viel Herzblut in deine Arbeit, deine Klient*innen sind begeistert – aber der Umsatz am Ende des Monats stimmt einfach nicht? Vielleicht geht es dir da wie vielen Coach*innen. Aber warum ist das so? Es ist an der Zeit, einen Blick auf deinen Umsatz und auf dein Money Mindset zu werfen!

Hast du das bei dir schon mal beobachtet: Während Klient*innen dich nach dem Preis deines Coachings fragen, schätzt du ab, wie viel Geld sie haben, und reduzierst die Summe? Du erlebst, dass dein Umsatz einfach nicht über eine bestimmte Grenze hinauswachsen will? Oder du „vergisst“ sogar, deine Rechnung zu schreiben?

Dann kannst du sicher sein, dass dein Money Mindset (Geldbewusstsein) dir nicht hilfreich zur Seite steht! Es kommt dir in die Quere und beeinflusst ungünstig deine geschäftlichen Entscheidungen im Hinblick auf Geld.

Das Money Mindset ist deine mentale Haltung Geld gegenüber. Es setzt sich aus vielen Faktoren zusammen, die sich positiv oder auch negativ auswirken können:

  1. Unbewusste Geld-Glaubenssätze können deine Mikroentscheidungen im Hinblick auf den Umsatz steuern oder ihn einschränken.
  2. Das Imposter-Syndrom, also das Gefühl, nie gut genug zu sein, trägt mit dazu bei, den Wert der eigenen Angebote nicht wahrzunehmen und so für Klient*innen nicht transportieren zu können.
  3. Dein mentaler Geldmuskel hindert dich daran, mit größeren Summen Geldes umzugehen.
  4. Selbst die Menschen, die dich umgeben, können einen Einfluss auf deine Haltung zum Geld und damit deinen Umsatz haben.
Frau schaut skeptisch auf den Laptopbildschirm mit dem Kopf auf die Hand gestützt.

Welcher Glaubenssatz trifft auf dich zu?

  • Wenn „Geld stinkt“, sorgt man unbewusst dafür, bloß nicht zu viel mit größeren Summen Geldes in Kontakt zu kommen.
  • Wenn es „nur zum Nötigsten reichen darf“, kann es schon passieren, dass trotz gutem Umsatz kein Geld übrig bleibt.
  • Wenn „spirituelle Menschen kein Geld nehmen sollten“, kannst du dir schnell vorstellen, wie die Geschichte ausgeht.
  • Die Einstellung, dass es „sozial ungerecht ist, von Menschen Geld zu nehmen, die arm sind“, kann Einnahmen verhindern (die du einsetzen könntest, genau diesen Menschen z. B. mit Spenden oder gar als Arbeitgeber*in zu helfen).
  • „Ich bin zu jung, zu alt, zu wenig ausgebildet …, um Geld dafür zu nehmen“.
  • „Wenn ich mehr Geld haben will, muss ich mehr/härter arbeiten“.


Imposter-Syndrom: „Das ging zu leicht, dafür kann ich kein Geld nehmen“

Neben den Geldglaubenssätzen, die aufzuspüren etwas Detektivisches an sich hat, kann auch das Imposter-Syndrom (Hochstapler-Syndrom) Einfluss auf dein Geldbewusstsein haben. Menschen, die darunter leiden, gehen davon aus, dass nicht ihre eigene Leistung den Erfolg bringt, sondern das Glück oder die günstigen Umstände.

Eine hoch ausgebildete Frau, die zu mir kam, hatte immer das Gefühl, „sie habe bei ihrer Tätigkeit als Beraterin und Coachin ja nicht wirklich eine Leistung erbracht“ und diese daher auch nicht in Rechnung gestellt. Wenn Fähigkeiten und Begabungen nicht mehr bewusst sind, unterschätzen viele Menschen das, was sie anbieten. Das führt auch dazu, einen zu geringen Preis für die Leistung zu fordern. „Das war doch nichts, das ging doch ganz leicht“, rechtfertigt, zu wenig oder gar nichts zu nehmen.

Dabei ist hinter der Leichtigkeit oft eine Gabe und eine hervorragende Ausbildung mit viel Erfahrung zu finden, die ihren Preis haben sollte. Daher ist Selbstbewusstsein in dem Sinne, sich seiner selbst, der eigenen Fähigkeiten und der eigenen Ausbildung bewusst zu sein, ein Teil der positiven Einflussfaktoren auf das Money Mindset.

Eine Hand reicht einer anderen einen 50-Euro-Schein. Eine dritte Hand hält einen 10- und einen 20-Euro-Schein.

Der Geldmuskel: „Mit so viel Geld kann ich nicht umgehen“

Eine gläserne Decke kann auch der mentale Geldmuskel sein: Viele Menschen träumen von einer Million Euro. Wenn man nachfragt, was sie damit machen wollen, sind ihre Wünsche oft mit gut 10.000 bis 30.000 Euro zu befriedigen. Die innere Vorstellung dessen, was sie mit einer solchen Summe anfangen würden, ist emotional nicht gefüllt. So bleibt die Million abstrakt - und das, was abstrakt ist, kann von der Motivationspsychologie her betrachtet, kaum angestrebt werden. Dazu kommt oft die Sorge, man könne mit dieser großen Summe Geldes nicht umgehen.

Eine kleine Übung, um deinen Geldmuskel zu stärken: Stelle dir vor, du hast 5.000 Euro. Was wirst du damit machen? Du kannst alles tun, außer es zu sparen. Am Tag zwei stehen dir 10.000 Euro zur Verfügung. Am Tag drei 15.000 und so weiter.

Wenn Menschen es von ihrer Herkunft nicht gewohnt sind, mit größeren Mengen Geldes selbstverständlich umzugehen, vermeiden sie es oft unbewusst.

Oder es wird verschwendet, falls man doch zu größeren Summen Geldes gekommen ist.

Der mentale Geldmuskel ist auch der Grund, warum viele Lottogewinner*innen nach gut 2 Jahren wieder auf dem Einkommensniveau angekommen sind, wie das, was sie vor dem Gewinn hatten. Das Geldbewusstsein ist nicht mitgewachsen und hat die innere Erlaubnis, mehr Geld zu besitzen und zu verwalten, nicht integriert.

Frau mit Sonnenbrille hat ein aufgefächertes Geldbündel in der Hand und zeigt mit der anderen Hand darauf.

Das Umfeld: „Ich möchte nicht ausgestoßen werden“

Ein weiterer verhindernder Faktor für mehr Umsatz kann der Wunsch nach Zugehörigkeit sein: Viele Menschen, die mehr Geld verdienen könnten, haben unbewusst Angst, aus ihrer sozialen Gruppe zu fallen.

So ging es auch einem Klienten von mir, dessen Umsatz sich genau in der Höhe der durchschnittlichen Einkommen der Menschen hielt, mit denen er befreundet war. Nachdem ihm das und seine Angst vor sozialem Neid bewusst geworden war, konnte er sich davon lösen und eine neue Haltung gewinnen. Es gelang ihm, obwohl er dann deutlich mehr Umsatz mit seiner Arbeit als Coach erzielte und mehr Geld zur Verfügung hatte, seine Freundschaften zu erhalten.

Der Gedanke, dass man genau so viel verdient, wie die acht Menschen, die am nächsten an einem dran sind, war hier wahr geworden. Es hat mit unserer Ur-Angst zu tun, aus der Kohorte, die das Überleben sicherte, ausgestoßen zu werden, wenn wir, und sei es aufgrund des Geldes, das wir uns erarbeitet haben, anders sind.

Frau im Profil sitzt in einem Zimmer und schaut nachdenklich in die Ferne.

Wie ist dein Money Mindset aufgestellt?

Im Rahmen des Money Mindsets gibt es die Trias: Geben, Nehmen und Behalten, die jeweils ausgewogen sein sollten:

  1. Geben im Gleichgewicht bedeutet, dass du dein Geld ausgeben und spenden kannst und nicht geizig mit dir und anderen bist. Wenn du zu viel Geld ausgibst, andere immer einlädst, ohne zu beachten, ob du noch genug Geld zur Verfügung hast, oder deine Konten immer überzogen sind, dann liegt hier schon eine Disbalance vor, die es zu beheben lohnt.
  1. Das Nehmen fängt dort an, wo du Komplimente und Hilfe annehmen kannst und hört dort auf, wo du locker den angemessenen Preis für dein Coachingpaket aussprichst. Du ahnst sicher schon, ab wann hier Handlungsbedarf für dich besteht.
  1. Behalten bedeutet, das Geld gut verwalten und investieren zu können. Es umfasst die Bereitschaft, sich mit Geldthemen auseinanderzusetzen, sein Geldmanagement auszubauen und die Verantwortung, die Geld mit sich bringt, zu übernehmen.

Wenn ein Aspekt der Trias nicht ausgewogen ist, hat das Einfluss auf deinen inneren und äußeren Reichtum. Es lohnt sich, das Money Mindset daraufhin zu betrachten und die mentale Haltung zu verändern. Am Ende klappt es dann auch wieder mit dem Umsatz.