Supervision im Coaching: So entwickelst du dich weiter

Frau mit Pflanze in den Händen

Als Coach:in wirst du trotz Ausbildung und Berufserfahrung immer wieder in Situationen kommen, in denen du nicht weiterweißt. Supervision hat sich in den letzten Jahren auch im Coaching etabliert - und stellt inzwischen ein wichtiges Qualitätssiegel dar. Wann macht Supervision Sinn und worauf solltest du dich einstellen?

Immer wieder kann es vorkommen, dass wir trotz Coaching-Ausbildung und gesammelten Erfahrungen während unserer Coaching-Sitzungen in Situationen kommen, in denen wir nicht weiterwissen. Wenn sich beispielsweise der Prozess im Kreis dreht, die Klient:innen psychische Auffälligkeiten zeigen, die gewählte Methode nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt oder das Thema der Klient:innen uns besonders nahe geht, sollte nach erfolgter Selbstreflexion der Weg in die Supervision die erste Wahl sein. 

Supervision als unterstützendes Format im Coaching hat sich in den letzten Jahren fest etabliert. Bereits in vielen Coaching-Ausbildungen ist die Teilnahme an Supervisionssitzungen verpflichtend  und das nicht ohne Grund. 

Papier, Stift, vier Fragezeichen auf Kärtchen

Wann macht eine Supervision Sinn? 

Supervision macht in erster Linie immer dann Sinn, wenn du in deinem Coaching an eine Grenze kommst und du nicht so richtig weiterweißt. Dann kannst du dir in einer Supervision die notwendige Unterstützung suchen und konkrete Handlungsstrategien entwickeln, wie du in der nächsten Sitzung mit deiner/deinem Klient:in weiterarbeiten kannst. 
 

Welche Voraussetzungen musst du mitbringen? 

Wenn du zu einer/einem Supervisor:in gehst, solltest du dich für den Supervisionsprozess öffnen, eine selbstkritische Haltung mitbringen und den Wunsch nach eigener Entwicklung haben. Du solltest bereit sein, dich in einem „Spiegel“ zu betrachten, deine „blinden Flecken“ zu identifizieren und dir auch mal unangenehme Fragen stellen zu lassen, da all das nötig sein kann, um in deiner Rolle als Coach:in zu wachsen. 
 

Was leistet eine Supervision? 

1. Reflexion deiner Arbeit 
Supervision bietet dir in erster Linie die Möglichkeit, dein Handeln gegenüber deinen Klient:innen zu reflektieren, in Frage zu stellen und zu verbessern. Sie unterstützt dabei, benötigte Handlungsstrategien zu erarbeiten, und ist langfristig darauf ausgelegt, deine professionelle Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten und die Qualität deiner Arbeit zu sichern.  

Frau mit einer Scherbe eines Spiegels

2. Psychohygiene 
Deine mentale Gesundheit ist Gold wert. Denn nur wenn es dir gelingt, in deiner vollen Energie zu sein, bist du für deine Klient:innen hilfreich. Ein Bestandteil mentaler Gesundheit ist der Aspekt der Psychohygiene. Sicherlich kennst du die Redewendung „sich etwas von der Seele reden“ und genau das kannst du in einer Supervision tun. Du kannst dort Dinge ansprechen, die dich in deiner Arbeit als Coach:in beschäftigen und die du gerne „loslassen“ möchtest. 

3. Coaching-Business  
Wusstest du, dass nicht nur die Fallarbeit in einer Supervision im Fokus stehen muss, sondern du auch Themen rund ums Coaching in einer Supervision besprechen kannst? Dazu zählen beispielsweise der Umgang mit Anfragen, die Vor- und Nachbereitung einer Sitzung, Dokumentation oder auch Fragen zur Klient:innengewinnung. Auch die eigene Fort- und Weiterbildung kann in diesem Rahmen gut besprochen werden. Wie du siehst, kannst du alle Themen ansprechen, die dich in deiner Rolle als Coach:in beschäftigen.  
 

Die Regelmäßigkeit macht den Unterschied 

Wann und wie oft du in Supervision gehst, ist natürlich dir überlassen, und trotzdem ist es ratsam, regelmäßig in Supervision zu gehen. So vermeidest du, dass sich ungewünschte Muster bilden und festfahren können. Zudem stellt auch die regelmäßige Teilnahme an der Supervision ein Qualitätssiegel dar und zeigt deinen eigenen hohen Anspruch an deine Arbeit. Es liegt in unserer Verantwortung als Coach:innen, dafür zu sorgen, dass unsere Klient:innen die bestmögliche Unterstützung von uns bekommen. 

Vier Frauen in einer Supervisionssitzung

Es muss nicht immer eine Einzelsupervision sein, an der du teilnimmst. Auch Gruppenformate sind sehr gewinnbringend, da du dort  zusätzlich durch die Fragen der anderen lernen kannst. 
 

Wo findest du professionelle Supervisor:innen? 

Berufsverbände bieten eine erste gute Orientierung. Zum einen, weil du von einer soliden Qualifizierung ausgehen kannst, und zum anderen, weil sie in der Regel Datenbanken für Suchende zur Verfügung stellen. Ich selbst bin beispielsweise zertifizierte Supervisorin DGSv und werde auf der Verbandsseite gelistet.  

Ebenfalls bieten sich Empfehlungen von Kolleg:innen an, aber auch Social Media-Beiträge, Blogs oder Podcasts, um Supervisor:innen zu finden und sich einen ersten Eindruck zu verschaffen.  

Supervision hat meine eigene Arbeit so nachhaltig bereichert, dass sie der Grund für meine eigene Supervisionsausbildung war.