Coaching-Q&A: Wie wird mein Angebot einzigartig?
Es ist wichtig, dein Coaching-Angebot zu deinem zu machen, damit du es mit einem stimmigen Gefühl verkaufen und Kund:innen dafür begeistern kannst. In diesem Q&A schauen wir uns zwei wichtige Bereiche an, damit du dein Angebot bewusst definieren und damit einzigartig gestalten kannst.
Die folgenden Punkte beziehen sich auf Coaching-Pakete. Damit ist gemeint, dass du mehrere Coaching-Termine zusammengefasst als Paket verkaufst und deine Kund:innen über einen längeren Zeitraum begleitest.
Bevor wir inhaltlich einsteigen, lass uns darüber sprechen, was du brauchst, um bestmöglich von diesem Q&A zu profitieren:
Als Grundlage für alle weiteren Schritte brauchst du Klarheit darüber...
- Wer deine Wunschkund:innen sind
- Bei welchen Herausforderungen du sie begleitest
- Welche Veränderungen sie mithilfe deiner Unterstützung erreichen wollen
Nun zu den zwei wichtigen Bereichen, anhand derer du dein Coaching-Angebot gestalten kannst. In beiden Bereichen geht es darum, dir bewusst zu machen, wie du die Dinge machst und künftig machen willst. Du hebst sie einerseits in dein Bewusstsein und definierst sie andererseits.
Wir legen los...
1. Die formale Gestaltung deines Coaching-Angebots
Damit ist die Anzahl der Coaching-Termine, die du verkaufst, plus weitere Unterstützungsangebote zwischen den Terminen, gemeint. Eine meiner Kundinnen bietet beispielsweise eine 3-Monats-Begleitung an, darin enthalten sind 6x90 Minuten 1:1-Coaching.
Reichere dein Coaching-Angebot kreativ an
Dieses Gerüst kannst du nun mit weiteren Unterstützungsangeboten anreichern, die deinen Kund:innen Mehrwert bieten und sie dabei unterstützen, ihre Ziele zu erreichen. Ganz nebenbei wird dein Angebot dadurch einzigartig und bekommt deinen individuellen Stempel aufgedrückt.
Weitere Unterstützungsangebote können beispielsweise sein:
- Worksheets
- Workbook
- Videos und/oder Audios mit zusätzlichen Inhalten
- Support via E-Mail und/oder Messenger
- Zugang zu einer Messenger-Gruppe, um deine Kund:innen miteinander zu vernetzen
- Online-Gruppencalls
- Live-Gruppentreffen
- Gemeinsames Online-Coworking
- Aufzeichnung der Coachings
- ...
Deiner Fantasie sind quasi keine Grenzen gesetzt, womit du dein Coaching-Paket anreichern kannst. Wichtig ist allerdings im Auge zu behalten, was wirklich Mehrwert bietet oder was von deinen Kund:innen womöglich gar nicht angenommen und/oder gewollt wird. Hier heißt es also mutig auszuprobieren und dir die Erlaubnis zu geben, Dinge auch wieder streichen oder verändern zu dürfen. Es ist dein Angebot und nicht in Stein gemeißelt.
Austausch mit anderen kann helfen
Du kannst dich auch bei anderen Coach:innen umsehen, die eine ähnliche oder gleiche Zielgruppe haben, und schauen, wie sie ihre Coaching-Angebote gestalten und was du ggf. adaptieren möchtest.
Außerdem kannst du deine Kund:innen einbeziehen, indem du sie fragst, womit du sie noch unterstützen könntest bzw. was sie sich wünschen.
Die Rückmeldungen kannst du aufnehmen und entscheiden, was du davon tatsächlich umsetzen willst und kannst. Neben der Zufriedenheit deiner Kund:innen ist auch wichtig, dass du an der Ausführung deines Coaching-Angebots langfristig Freude hast. Daher empfehle ich nichts umzusetzen, womit du dich selbst nicht wohlfühlst oder was deine Kapazitäten sprengt.
Online oder offline?
Ebenfalls zur formalen Gestaltung zählt die Frage, ob du dein Coaching online oder offline oder in einer Mischung anbietest. Hier ist erlaubt, was für dich und deine Kund:innen gut funktioniert.
Da meine Kund:innen in ganz Deutschland verteilt leben, arbeite ich fast ausschließlich online. Für meine Münchner Kund:innen habe ich in der Vergangenheit auch Coachings im Gehen angeboten. Für einige Themen hat sich das gut geeignet, dauerhaft durchgesetzt hat es sich im Rahmen meines Angebots aber nicht. Ich habe gemerkt, dass der Mehrwert für meine Kund:innen nicht sehr viel größer ist als bei Online-Coachings, und dass es mir aus Zeitgründen mehr liegt, online zu arbeiten, weil Fahrtwege entfallen.
Du siehst also, auch das Experimentieren gehört zur Angebotsentwicklung dazu und es ist total in Ordnung, Angebote wieder zu ändern und/oder zu streichen.
2. Die inhaltliche Gestaltung deines Coaching-Angebots
In diesem Punkt ist die Einzigartigkeit per se gegeben, denn niemand macht die Dinge im Coaching, wie du sie machst. Das Wichtigste an dieser Stelle ist es meiner Erfahrung nach, dass du ein Bewusstsein dafür entwickelst, wie du arbeitest, was deine Herangehensweise ist und was deine Inhalte im Coaching sind.
Erfahrungsgemäß entwickelt sich dieses Bewusstsein mit der Zeit und je mehr Erfahrung du sammelst. Gleichzeitig ist es wichtig, immer wieder zu reflektieren, wie du coachst. Du kannst wertvolle Erkenntnisse bekommen, wenn du dich z. B. mit anderen Coach:innen über deren Arbeitsweisen austauschst und womöglich Unterschiede feststellst.
Die einzigartige inhaltliche Gestaltung deines Angebots ergibt sich aus verschiedenen Parametern, wie beispielsweise dein/e...
- Coaching-Philosophie und Haltung als Coach:in
- Berufserfahrung, Kompetenzen, Aus- und Weiterbildungen
- Stärken und Werte
- Netzwerk
- Spezialisierung – mehr oder weniger fokussiert - auf bestimmte Fragestellungen deiner Kund:innen
Eine meiner Kundinnen arbeitet beispielsweise seit über 10 Jahren in der Kunstbranche und bringt in ihren Coachings mit Künstler:innen genau diese Erfahrung und Expertise ein. Ihre Spezialisierung liegt auf der Begleitung bei der Erstellung künstlerischer Monografien. Außerdem bringt sie u. a. den Mehrwert ein, dass sie in der Kunstwelt sehr gut vernetzt ist und ihre Kund:innen im Coaching davon profitieren.
Service und kleine Goodies hinterlassen Eindruck
Darüber hinaus kannst du dein Coaching-Angebot auch über besonderen Service einzigartig machen. Besonderer Service ist aus meiner Sicht Standardservice plus Goodies.
Standardservice bedeutet z. B. gute Erreichbarkeit, zügiges Beantworten von Rückfragen, klare und transparente Abläufe, Verbindlichkeit, wenn es um Termine und Zusagen geht.
Goodies sind unsere Kirschen auf der Torte. Es braucht keine Massen an Goodies. Schon kleine Aufmerksamkeiten oder die eine oder andere extra Leistung kann einen großen Unterschied für deine Kund:innen machen.
Warum nicht deinen Kund:innen zum Geburtstag und/oder Weihnachten eine Karte schicken? Du kannst auch Überraschungen einbauen, mit denen deine Kund:innen nicht rechnen, z. B. dass sie im Verlauf der Zusammenarbeit sonstige zusätzliche Leistungen bekommen, die ihnen Mehrwert bieten oder einfach eine Freude machen. Ich hatte beispielsweise mal eine Coachin, die überraschend in einem Coaching meinte, dass sie gerne bei meinem nächsten Online-Workshop dabei ist, um mir anschließend Feedback zu geben. Da ich keine Ahnung hatte, dass das Teil der Leistung ist, war ich total positiv überrascht, und wie du siehst, erzähle ich heute noch davon. Es hat also einen bleibenden Eindruck hinterlassen und genau das kannst du durch kleine Extras bei deinen Kund:innen erreichen.
Wie geht es nun für dich weiter?
Die Einzigartigkeit deines Coaching-Angebots gilt es, 1. in dein Bewusstsein zu heben und zu definieren und 2. potenziellen Kund:innen gegenüber zu kommunizieren. Wir sind nun also bei deinem Marketing angekommen, einem neuen Thema. Hier schließt sich der Kreis zum Anfang des Q&As, denn du kannst nur vermarkten, was dir bewusst ist.
Darum ist das nun deine Hauptaufgabe: Erkunde und definiere die Einzigartigkeit deines Coaching-Angebots mithilfe der Impulse aus diesem Q&A. Viel Freude dabei!
Du hast Fragen rund um deine Coaching-Praxis? Dann schick uns eine E-Mail an redaktion@psylife.de oder schreib uns auf Social Media. In unserem Format Coaching-Q&A greift Stefanie Jungbauer deine Fragen auf und verrät dir Tipps aus ihrer Coaching-Praxis.